In ihren international gefeierten Tanz-Stücken nimmt die Düsseldorfer Choreografin Maura Morales immer wieder das Schicksal und die Kraft von Frauenfiguren in den Blick. So diente ihr Sisyphos als Vorbild für die Mühsal weiblicher Biografien. Die schillernde mythische Phaidra wurde in ihrer Interpretation zur Getriebenen zwischen Jugend und Alter. Zuletzt verarbeitete sie in „Phobos“ mit einem Ensemble aus Tänzerinnen die #MeToo-Debatte. Zu ihrer neuen Produktion, die jetzt im FFT Düsseldorf zur Premiere kommt, ließ sich die gebürtige Kubanerin von der US-amerikanischen Fotografin Francesca Woodman inspirieren. Von ihren Fotografien geht eine beunruhigende Wirkung aus. Auf den atmosphärischen Schwarzweiß-Aufnahmen ist zumeist sie selbst zu sehen: Aktaufnahmen in verlassenen Häusern, geisterhafte Erscheinungen. Woodman, die sich 1981 im Alter von 22 Jahren das Leben nahm, ist darin zugleich Objekt für den Betrachter und künstlerisches Subjekt hinter der Inszenierung. Was ist Schönheit? Und welche Bedeutung hat diese Zuschreibung? Cherchez la femme ist ein atemberaubendes Spiel mit Bildern und Narrativen rund um den weiblichen Körper. Gemeinsam mit zwei weiteren Tänzerinnen setzt sie sich mit Woodmans Werk auseinander und kreiert zur Live-Musik von Michio Woirgardt eine ebenso beunruhigende wie schöne Bildwelt.
Die Cooperativa Maura Morales ist eine in Düsseldorf beheimatete zeitgenössische Tanzkompanie geleitet von der Tänzerin/Choreografin Maura Morales und dem Gitarristen/Komponisten Michio Woirgardt. Seit der Gründung 2010 hat das Ensemble eine Vielzahl von Preisen gewonnen wie z.B. den renommierten Kurt-Jooss-Preis, den Jurypreis für die beste Tanzperformance bei der internationalen Tanzmesse in Huesca/Spanien, den Förderpreis für darstellende Kunst der Landeshauptstadt Düsseldorf sowie den DURI-Preis beim internationalen Tanzfestival ACT in Bilbao/Spanien. Das Ensemble wird regelmäßig sowohl europaweit als auch in Lateinamerika und im Nahen Osten zu renommierten Tanzfestivals eingeladen.