In ihrem neuen Solo-Programm "Ich geh schon mal nach hinten los" verrät die studierte Germanistin einige Geheimnisse: - Warum sie, wenn sie Französin wäre, jeden Tag bei ihren Eltern anrufen würde. - Warum es wichtig ist, mal drei Tage lang die Kleider nicht zu wechseln. - Und warum sie zum Fest, in den Waldorfkindergarten, einen Marshmallowsalat mitbringt.
Während die Welt sich schneller nach rechts dreht als die Joghurtkultur im Paleo-Müsli, und sich die Nachrichtenlage wechselhafter zeigt als das Abfahrtsgleis eines ICEs bei Wintereinbruch, bleibt bei Mia Pittroff vieles erstmal wie gehabt: sie ist immer noch Kind ihrer Eltern, Mutter ihrer Kinder, gebürtige Fränkin und überzeugte Hobbyberlinerin. Extreme sind ihr nach wie vor zu extrem, stattdessen feiert sie das Mittelmaß: Kinder? Gerne, aber nicht zu schöne. E-Auto? Aber bitte jeden Samstag in der Einfahrt waschen. Und der Traummann sollte Halbglatze haben. Sie glaubt noch fest an die Demokratie, aber nicht im Familienurlaub auf Rügen.
Mia Pittroff Ihr Humor ist gedankenschnell, aber sprachentschleunigt. Zu albern für Kabarett, zu subtil für Comedy. Zu woke für die Provinz und zu provinziell für die Hauptstadt. Sie gendert, aber im Dialekt. Sie geht schon mal los. Nur eben nach hinten!
Allerdings, vielleicht ist Hinten auch das neue Vorne? Losgehen das neue Festkleben? Kabarett die neue Comedy? Ist Kabarett überhaupt noch die richtige Protestform oder braucht es anderen zivilen Widerstand? Und ist diese Sucht nach Korrigieren und Besserwissen nur in Deutschland so schlimm? Ist Perfektion nicht eigentlich furchtbar und furchtbar gefährlich? Eins ist jedenfalls so sicher wie die Motte im Paleo-Müsli: einen Abend lang mit Mia Pittroff nach hinten loszugehen lohnt sich in jedem Fall!
Die Presse schwärmt:
"Anspruchsvolle Balance zwischen leichter Kost und ballaststoffreichem Kabarett."
"Pittroff beißt mit einem Lächeln!" (Bonner Generalanzeiger)